Sobald es draußen wärmer wird, beginnt nicht nur die Zeit für ausgedehnte Spaziergänge – auch Zecken sind jetzt wieder aktiv. Für Dich als Hundehalter:in heißt das: besonders aufmerksam sein. Denn Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Hier erfährst Du, wie Zecken auf Deinen Hund gelangen, welche Risiken es gibt und wie Du sie richtig entfernst.
Warum bekommt mein Hund Zecken?
Zecken lieben feuchte, schattige Orte mit viel Vegetation – also genau die Plätze, an denen sich die meisten Hunde besonders wohlfühlen: Waldränder, Wiesen, Büsche oder Stadtparks. Dort warten sie im Gras oder auf Sträuchern darauf, dass ein Tier oder Mensch vorbeikommt. Streift Dein Hund eine solche Stelle, klammert sich die Zecke blitzschnell fest.
Typische Stellen, an denen sich Zecken bei Hunden besonders gern festsetzen, sind der Kopf- und Nackenbereich, unter den Achseln oder zwischen den Zehen. Also überall dort, wo die Haut dünn und gut durchblutet ist.
Übrigens: Der Begriff „Zeckenbiss“ ist eigentlich nicht ganz richtig – Zecken stechen. Sie ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut auf und versenken dann ihren Stechapparat, um Blut zu saugen.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Der Stich selbst ist meist harmlos, doch im Speichel der Zecke können Krankheitserreger wie Bakterien und Viren enthalten sein. Je länger die Zecke saugt, desto höher das Risiko, dass diese Erreger in den Körper Deines Hundes gelangen.
Zu den bekanntesten Erkrankungen zählen:
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Borreliose – kann unter anderem Gelenkentzündungen, Fieber oder Nierenprobleme auslösen.
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Babesiose – dabei werden rote Blutkörperchen zerstört, was zu Blutarmut, Gelbsucht oder sogar Organversagen führen kann.
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Anaplasmose und Ehrlichiose – betreffen das Immunsystem und das Blutbild.
Einige dieser Krankheiten traten früher hauptsächlich im Ausland auf – inzwischen wurden betroffene Zecken aber auch in Deutschland nachgewiesen. Es lohnt sich also, wachsam zu sein.
Zecken richtig entfernen – so geht’s
Am besten kontrollierst Du Deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich. Wenn Du eine Zecke entdeckst, solltest Du sie möglichst schnell entfernen – idealerweise mit einer Zeckenpinzette, einem Zeckenhaken oder einer Zeckenkarte.
So entfernst Du Zecken richtig:
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Hautnah greifen, möglichst am Kopf, ohne den Körper zu quetschen.
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Langsam und kontrolliert herausziehen – bitte nicht drehen oder reißen.
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Stelle desinfizieren.
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Beobachten – ob sich in den nächsten Tagen etwas verändert.
Wichtig: Verwende keine Hausmittel wie Öl, Alkohol oder Klebstoff – das stresst die Zecke und erhöht das Risiko, dass sie Erreger abgibt.
Wann solltest Du zum Tierarzt?
In den meisten Fällen kannst Du Zecken problemlos selbst entfernen. Doch in diesen Fällen solltest Du lieber Deine Tierarztpraxis aufsuchen:
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Die Einstichstelle ist stark gerötet, geschwollen oder entzündet.
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Es bildet sich ein roter Ring um die Stelle.
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Dein Hund zeigt Symptome wie Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit oder Lahmheit.
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Du bekommst den Zeckenkopf nicht vollständig entfernt und die Stelle verändert sich auffällig.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Zecken lassen sich nicht ganz vermeiden – aber mit regelmäßiger Kontrolle, schnellem Entfernen und etwas Achtsamkeit kannst Du Deinen Hund gut schützen.
Foto von Erik Karits auf Unsplash